Die Sonnenseite des Schneemanns

Zwei Partygirls entdecken in der U-Bahn den König aller Spießer, wetten, ob sie es schaffen, ihn aus dem Nadelstreifenanzug zu kriegen – und in einen Diskodress. Doch Ian Günter möchte viel lieber seine Möbel mit dem Geodreieck ausrichten und den Spatzen dabei zuschauen, wie sie sich vor Langeweile von der Regenrinne fallen lassen. Sebastian 23s erster Roman erweckt den Anschein einer gewöhnlichen Liebesgeschichte in neuem Gewand. Dieses Buch ist jedoch vieles, aber bestimmt nicht gewöhnlich. Mit viel Witz und Skurrilität kreiert der Autor seine Figuren und versetzt der alten Geschichte seinen persönlichen Fingerabdruck aus der Bühnenlyrik. Die Eigenwilligkeit der Charaktere nimmt der Geschichte allerdings nicht ihre Glaubwürdigkeit, sondern macht die Figuren zu menschlichen Patchworkdecken: vielseitig und unperfekt. Bei alldem zeigt der Autor seinen philosophischen Hintergrund und gibt dem Roman mit liebevollen Details eine ungeahnte Tiefe. Das alles macht diesen Roman zu einem aufregenden, unvorhergesehenen Werk, das man so nur selten in Läden finden kann.

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